Letzte Woche war es endlich soweit: das Canon Objektiv auf das alle Naturfotografen schon jahrelang warteten ist auf dem europäischen Markt erschienen. Heute geht dieses Objektiv mit mir auf Fotosafari in den Kgalagardi Nationalpark , im Dreiländereck Namibia, Botswana, Südafrika. Zusammen mit der Canon 1 DX ist es das sensationelle Paar!! Mit Kanistern voller Benzin, Wasservorräten und dem vollgepackten Sam sind wir unterwegs zu den roten Dünen, den unendlichen Weiten und der Wildnis. Vor unserer Abreise blieb noch etwas Zeit für einige Portraits um den historischen Augenblick dieses erstmaligen Einsatzes festzuhalten. Weitere Kostproben gibt es erst nach unserer Rückkehr ab 12. Juni !!

Basics : Canon 16-35mm,Canon 70-200 mm, Canon 200-400mm, Lee-filter in Variationen, 1,4 x Extender, 2x Extender, Blitzkabel,
Blitze, Ladegeräte, Batterien, Speicherkarten sind separat gepackt ebenso das 600 mm f/ 4.0 !

Canon 5D MArk III, 24-70mm Objektiv , freundlicherweise gegen ein Savanna Dry Bier von Rudolf auf Südafrika aufgenommen , nahe Nossob Camp im Kgalagardi Transfrontier Park
Die Richtung stimmt und es ist nicht mehr weit !
WIR SIND ZURÜCK : 13. Juli 2013
All die letzten Jahre waren Canon-Naturfotografen neidisch auf das Nikon 200-400mm Objektiv. Das neue Canon Objektiv 200-400mm mit integrierten1,4 x Konverter ist nicht nur ein neues Objektiv mit einem Linsensystem, sondern gibt uns Naturfotografen eine noch nie da gewesene Möglichkeit zur Kreativität im Telebereich. Endlich können wir kompromisslos unsere Bildideen umsetzten. Dies gibt uns auch mehr Kontrolle als zuvor um einfach bessere einmaligere Bilder zu erhalten.
Was ist also das Besondere dieses Objektives :
Der größte Vorteil den ich sehe ist die Flexibilität die wir jetzt in der Naturfotografie erhalten. Selbstverständlich wird Nichts die Notwendigkeit des Einsatzes des herrlich neuen 600mm Objektives ersetzen können mit seinem Traumgewicht von 3920 g .
Wie ich bisher fotografiert habe : Ein ständiger Wechsel, zwischen dem 70-200 mm ,
f 2.8 Objektiv mit 1,4 fach Konverter und dem 300mm, f 2,8 auch mit 1,4 fach Konverter. Somit waren mindestens 3 Bodies im Einsatz und die Konverter rumpelten nur so unter dem Vordersitz, wenn es mal wieder zu rasanten spannenden Szenen in Afrika kam. Nicht nur, das diese immer wieder Fingerspuren von Sonnencreme und Haaren aufwiesen, nein, ich habe jetzt schon 2 ersetzen müssen, da diese mehrfach Stürze und Zerkratzungen hinnehmen mussten. Um so ärgerlicher war es die Flecken hinterher mir Photoshop noch rauszuholen, d es auch zu unschönen Sensorflecken kam. Ein Szenario und das Verpassen vieler Bilder, weil man mal wieder nach der anderen Kamera suchte, die selbstverständlich nicht dieselben Settings hatte und der Konverter mal gerade nicht auffindbar war. Ja, Szenen des Alltags auf einer Fotosafari, wo täglich in 10 Stunden mindestens 2000 Bilder produziert werden . Wohl jeder Fotograf kennt dieses gruselige Empfinden, mal wieder den entscheidenden Moment verpasst zuhaben….nur weil man mit den Festbrennweiten den sich ständig in Bewegung befindlichen lieben Tiere ausgeliefert war.
Die Auflösung des Hintergrundes bei diesem Objektiv ist ein Traum, herrliche Portraits, wie man bei dem Erdmännchen ( suricat ) sehen kann.
Sie standen für mich sehr dicht am Weg und so schnell wie sie auftauchen verschwanden die kleinen Freunde auch wieder. Dazu schnell ein paar Fotos mit dem Traumobjektiv. Allerdings konnte ich weder das Auto noch die Erdmännchen im fotografisch richtigen Licht platzieren.

Canon EOS 1 DX, 1/4000 sec., f/8.0, ISO 800, 300 mm ( Canon EF 200-400 mm f/4L IS USM ) Erdmännchen im Kgalagardi Transfrontier Park, Südafrika, Fotoreise, Afari testet Canon Objektiv )
Das 200-400mm Objektiv gibt mir jetzt die Kontrolle jedes sich nähernde Tier in all seinen Bewegungen einzufangen ohne auch nur Etwas zu verpassen. Die Auflösung ist dabei vergleichbar mit der des 300mm 2,8, welches ich vor allem wegen seiner enormen Geschwindigkeit der Fokussierung und der Auflösung des Hintergrundes in der Vogelfotografie einsetzte. Da ich allerdings oft den Konverter einsetzte verlor ich wieder Licht, damit Geschwindigkeit. Es gab mehr unscharfe Bilder und verpasste Momente. Damit ist jetzt Schluss !

Canon 1D MArk IV, 1/1600 sec.,f/5.6, ISO 400, 280mm ( Canon 70-200 f/2.8L IS USM + 1.4x Extender, Sambia 2010
Ebenso Schluss mit den vielen Kompromissen, wenn man vor Allem an die Festbrennweite gebunden war. Endlich können Bilder viel kreativer komponiert werden. Die Freiheit der Bildgestaltung und Kreativität die dieses Objektives , besonders durch den Einsatz des 1,4x Konverters bringt ,ist historisch wertvoll für die Welt der Naturfotografie.
Dieses Bild , aufgenommen mit Extender und dem 70-200mm Objektiv lies es gerade soeben zu den Scharlachspint noch zu erwischen. Das neue Canon Objektiv bietet mit dem integrierten Konverter eine bahnbrechende Geschwindigkeit !
Am Allerbesten ich zeige einige Bilder, die ich in den ersten 5 Tagen beim „Herumspielen“ mit dem Objektiv bekam.
Autofokus:
Jeder der das 300mm f 2,8 lange Zeit im Einsatz hatte hat es lieben gelernt für seinen herausstechenden schnellen Autofokus.
Nun, das 200-400 mm kommt diesem fast gleich. Sicherlich werde ich nach mehr Flugaufnahmen weitere Aussagen dazu trefffen können, aber seht das unten stehene Bild!
Die Schärfe und die Schnelligkeit des Autofokus brachten mir dieses Bild. Hätte ich mit dem 300 mm Objektiv und Konverter gearbeitet, wäre sicher einiges dieser beiden Gelbschnabeltokos abgeschnitten, da erst nur einem im Bild war konnte ich sogleich einzoomen und reagieren und alle beiden Vögel so herrlich treffen !!
Nun zum internen 1,4x Konverter :
EIN TRAUM FÜR NATURFOTOGRAFEN !!
Fakten : Mit Hilfe eines kleinen Schalthebels lässt sich der interne 1,4x Konverter einschalten. Mühelos gleitend, fast spielerisch rastet dieser hervorragend ein. Es gibt zwar einen extra Arretier Verschluss aber diesen habe ich in den letzten Tagen nicht benutzt, weil der Konverterhebel so gut einrastete. Der Arretiere soll einen ungewollten versehentliche Bewegung des Schalthebels verhindern.
Wie bei jedem Konvertereinsatz muss die Lichtstufe angepasst werden. Laut Canon soll der Hebel auch nicht in laufenden Serienaufnahmen , bei durchgedrücktem Auslöser und im Liveview betätigt werden. Es sollten nach Betätigung des Konverterhebels 2 Sekunden gewartet werden, damit keine Fehlermeldung erscheint oder schatten auf den Bildern auftreten. Ich habe den Konvertereinsatz schon heftig gefordert und konnte Alles ohne Verzögerungen nutzen !! Selbst bei Videoaufnahmen klappte Alles hervorragend.
Laut Canon gibt es bei den verschiedenen Kameras einige kleine Einschränkungen. Mit der Canon 1 DX und der Canon Mark IV war der interne Telekonverter Traumhaft schnell einsetzbar und in seiner Funktion sofort im Einsatz.
Achtung : Die Position des Fokuspunktes sollte man nach Zuschalten des Konverters noch einmal repositionieren, bzw. am Bild komponieren .
Hier einige Stresstests unter etwas schwierigeren Gegenlichtbedingungen mit Konverter Einsatz. Sicherlich hätte ich ohne den integrierten wertvolle Bilder versäumt und mit dem verlangsamten Autofokus auch gute Momente verpasst.

Canon EOS-1D MArk IV, 1/200 sec., f/ 5.6, ISO 640, 560 mm ( Canon EF 200-400 mm f/4L IS USM), Schabrackenschakel ( Black-backed Jackal) im Kgalahardi Transfrontier Park, nahe Nossob Camp, Juni 2013

Canon EOS-1D MArk IV, 1/ 1250 sec.,f/8.0, ISO 1000, 540 mm ( Canon EF 200-400 mm f/4L IS USM) Kalaharilöwe im Kgalagardi Transfrontier Park, Südafrika, Afari testet Canon Objektiv

Canon EOS 1 DX, 1/ 1600 sec., F/ 8.0, ISO 2000, 510mm, ( Canon 200-400mm f/4L IS USM) ,Morgenlichtaufnahme eines Kalaharilöwen im Kgalagardi Transfrontierpark , Juni 2013, Afari testet neues Canon Objektiv
Einige Fragen die ich selber hatte und geklärt habe :
Hier das Konverter ABC
A : Kann man einen externen Telekonverter mit diesem Objektiv benutzen ?
Ja, allerdings muss der eingebaute Konverter ausgeschaltet sein. Dann funktioniert das Fokussieren mit den Autofokuspunkten ganz normal .
B : Wenn man den eingebauten Telekonverter mit dazu schalten möchte funktioniert nur der mittlere Autofokuspunkt !
C : Bei der Verwendung eines 2x Konverters ist es genauso. Man muss den eingebauten 1,4x Konverter ausschalten Allerdings verringert sich die Fokussierzeit für den Autofokuss massiv ! Ich empfehle den Einsatz des 2 x Konverters mit diesem Objektiv nicht !
Abschliessend ist zu sagen, das mit Verwendung dieses Objektiv die externe Konverter Ära ein Ende hat !! Man verringert nur die Möglichkeiten der Fokussierung und holt sich massive Schmutz auf den Sensor und die Bilder !
560mm ( 400 mm plus 1.4 fach Konverter ) bei der Szenischen Darstellung der schwarzmähnigen Kalaharilöwen.
Einsatz des Objektives :
Mit einem Gewicht des Objektives von 3620 Gramm liegt es genau zwischen dem 500mm mit 3190 Gramm und 600mm Objektiv mit 3920 Gramm. Sicherlich kann man es aus der Hand haltend einsetzen, da der IS 3 verschiedene Modi anbietet .
Für die Anwendung auf Safari ist es mein Traumobjektiv, da es auf dem Stativadapter mit großer Wechselplatte hervorragend steht oder auch mit Bohnensäcken und Wimberleykonstruktion tadellos verwendet werden kann,
Hier einige technische Daten :
Naheinstellgrenze : 2 Meter
Gewicht : 3620 g !!!!
Brennweite Blende : 200-400 mm 1 : 4,0
280-560 mm 1 : 5,6
Dieses Objektiv wird in den kommenden 2 Wochen ( ab 15. Juni ) von mir weiterhin gestresst auf den Afari Trips in Sambia, Kaingo Camp im South Luangwa Nationalpark wo ich das Objektiv auch unter Spotlightbedingungen beim Leopardentrekking und Blitzeinsätzen testen werde. Ebenso im Kafue Nationalpark und Lower Zambezi Gebiet in der zweiten Woche. Dann kann auch die 1 DX richtig gefordert werden bei spätabendlichen Pirschfahrten.
Mehr Actionbilder , wo man den Zoomeinsatz noch besser einsetzten kann, werden im August aus der Massai Mara kommen und im September aus der Arktis von den Afari Fotoreisen. Dafür waren die 5 Tage im Kgalagardi NP einfach zu kurz.
Für Afrikareisende sind hier einige Reiseinformationen :
Die Toröffnungszeiten sind im Winter ( Juni- August ) sehr spät mit 7.30 Uhr. Das bedeutet ,man versäumt das beste Sonnenaufgangslicht. Die Tiere sind in den kalten Morgenstunden sehr bewegungsarm. Wer Springbockherden hüpfend im Gegenlicht fotografieren möchte reist am besten in den Monaten September- April( Mai ).
Temperaturen im Park : nachts empfindliche minus 5 !! die sich erst gegen 9 Uhr auf plus 5 Grad hocharbeiten. An kalten Tagen lag die Höchsttemperatur bei 16 , an heißen bei 31 Grad.
Ausreichende Wasser und Benzinvorräte sowie Allradgetriebe für 4×4 Wege sind Pflicht !Vorräte : 3 Minute-noodles in allen Geschmacksrichtungen, Heinz Suppenkonserven, Brot, Müsli, Käse, 2kg Äpfel, Cellini Espresso und Tee . Savannah Bier und alkoholische Getränke gegen die Kälte falls Bedarf!
Decken und Schlafsack zusätzlich !
Wer abends noch grillen mag muss Feuerholz und Fleisch mitbringen, Die Shops in den Camps haben nur ein Minimum an Vorräten.
Man kommt aufgrund der weiten Entfernungen der Camps und der Pirschfahrtgeschwindigkeit selten zum essen, da man viel Zeit zum Fotografieren und Fahren benötigt.
Die Camps sind teilweise bis 1 Jahr im Voraus ausgebucht , sonst zieht man jede Nacht weiter.

Canon 5D Mark III, 24-70mm f/ 2.8, freundlicherweise von Rudolf aus Südafrika für ein Savanna Dry Bier aufgenommen, nahe Nossob Camp im Kgalagardi Tranfrontier Park, Juni 2013
Es ist ein wilder Naturpark und abseits der Wege ist es nicht erlaubt zu fahren. Daher ist der Einsatz von Teleobjektiven unentbehrlich.

Canon EOS- !D MArk IV, 1/250 sec., F78.0, ISO 1250, 480 mm ( Canon EF 200-400 mmm f/4L IS USM) Schwarzmähniger Kalahari Löwe im Kgalagardi Transfrontier Park, Südafrika, Afari testet Canon Objektiv
Aus sehr weiter Entfernung und mit starkem Zuschnitt konnte ich einige Actionszenen einfangen :
Die nächsten 14 Tage bin ich Afari in Sambia auf Workshopreise und werde im Juli den neuen Afari Blog über die Fotosafari in Sambia schreiben.